RADIO IM KALTEN KRIEG
Die Geschichte beginnt um 1949, als Russland in ganz Osteuropa Satellitenstaaten errichtete und die CIA eine Radiostation aufbaute, mit der Flüchtlinge Propaganda verbreiten und ihren Landsleuten auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs ihre Rufe nach Freiheit senden konnten.
In dieser Zeit endet die sowjetische Herrschaft in Osteuropa, und die am Boden liegende deutsche Wirtschaft soll mit der Berliner Luftbrücke, d. h. amerikanischen Care-Paketen für Deutschland, und dem Marshall-Plan wieder aufgebaut werden. Mittel- und Westeuropa sind durch Stacheldraht, bewaffneten Grenzschutz, Landminen und Wachtürme geteilt. In Osteuropa herrschen hinter dem Eisernen Vorhang unumschränktes kommunistisches Monopol und Medienzensur. Der freie Informationsfluss ist nicht nur von außen abgeschnitten, sondern auch im Inneren.
Amerika ist nach dem 2. Weltkrieg müde und apathisch, so dass die Regierung in Washington Experten von PR- und Werbefirmen in New York damit beauftragt, die Amerikaner von der Gefahr des Kommunismus zu überzeugen. Die US-Regierung möchte verhindern, dass die Station mit der CIA in Verbindung gebracht wird. Die inländische Kampagne „Crusade of Freedom“ (Kreuzzug der Freiheit) wird ins Leben gerufen, um den einfachen Amerikaner davon zu überzeugen, „Truth Dollars“ zu spenden, um den Anschein einer spontanen, dezentralen und vom Volk ausgehenden Initiative gegen die kommunistische Bedrohung zu erwecken.
In New York überzeugen Radiowerbung, Filme, TV-Shows, Jingles, Parolen und Lieder die amerikanische Bevölkerung, dass jeder von ihnen etwas gegen die Bedrohung des Kommunismus tun kann, und es kommen Millionen Dollar zusammen. Einprägsame Slogans wie Freedom Bell, Freedom Train, Freedom Hat und Freedom Girl werden für Medien- und Outdoor-Werbekampagnen verwendet. Berühmte Unterhaltungs- und Medienstars werden für einminütige Radiowerbesendungen engagiert.
In München werden Emigranten aus Osteuropa eingeschüchtert, erpresst, ausspioniert, mit Entführung und Bombenattentaten bedroht, es werden Mordanschläge durchgeführt und sie werden von den staatlich überwachten Medien hinter dem Eisernen Vorhang scharf denunziert. Taten, in diesem Fall feindliche Taten, sprechen in der Schlacht der Ideologien zwischen Ost und West mehr als Worte. Für die einen war es „The Worst of Times“, für die anderen „The Best of Times“.
Serie
Idee: Uwe Kersken
Koproduktion: G5fiction und Bavaria Fiction
Drehbuch: Gavin Scott & Colin Teevan
Historischer Berater: Richard Cummings (Radio Free Europe; „Crusade for Freedom“)
Produzenten: Uwe Kersken, Jan Kaiser und Marcus Ammon